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Nachsuchenbüchse von Black Sheep Rifles (BSR) by STL (Archivbild) – Rainer S. führt eine identische Büchse, jedoch mit einem anderen Zielfernrohr. Foto: STL

 

Lieber Herr Schmitt,

ich möchte Ihnen auf diesem Wege kurz von meinen ersten Erfahrungen mit der wunderbaren
Büchse mitteilen die Sie für mich angefertigt haben.
Ich hatte letzte Woche zwei mal Gelegenheit, sie auf dem Stand zu probieren. Einmal mit preiswerter
Matchmunition mit eher bescheidenen Ergebnissen. Dies lag jedoch sicher an mir, nicht an Munition
oder Waffe, und einmal mit selbstgeladenen Patronen: RWS, RS 52 Pulver, CCI BR2 Zündhütchen und
dem von Ihnen empfohlenen bleifreien Barnes Geschoss in 168 gr. Dabei erzielte ich mit einer Laborierung eine schöne 5er Gruppe von 25 mm.
Habe gerade heute noch mal eine Variation geladen und bin sicher, morgen eine gute und sehr präzise Laborierung zu haben.
Das Gewehr ist wirklich hervorragend verarbeitet, der Abzug phantastisch.
Also: Noch mal vielen Dank für diese wunderschöne Büchse, die mich den Rest meines Lebens begleiten wird.

Beste Grüße an Ihre Frau und Jokko

Viele Grüße

Rainer S.

Hallo Herr S.,

vielen Dank für die Nachricht!

Ein Tip von mir:

Vergessen sie die Geschossgewichte, die sie von bleihaltigen Geschossen gewohnt sind.
Für ihre Büchse halte ich das Barnes TSX in 130gr für besser als das schwere Geschoss mit 168gr.

Bleifreie Geschosse benötigen etwa 100m/s höhere Auftreffgeschwindigkeit als ein Teilmantelgeschoss mit Bleikern, um gut anzusprechen und zu expandieren/ Energie abzugeben.

Da ihre Büchse wunschgemäß schon einen recht kurzen, führigen Lauf im (relativ) moderaten Kaliber .308Win hat, ist es um so wichtiger, jagdlich leichte Geschosse zu verwenden, um auf gute Geschwindigkeitswerte  zu kommen. Für sportlichen Einsatz gehen 168gr Geschosse wie z.B. das Sierra Match King oder Lapua Scenar mit 167 oder 155 gr in Ordnung.
Keine Angst wegen mangelder Wirkung durch leichte Geschosse im Jagdeinsatz!  Kraft= Masse x Beschleunigung, das heißt im Klartext: Was dem Geschoss an Masse fehlt, macht es durch Geschwindigkeit wieder wett! Außerdem hat das leichte, schnellere Geschoss eine flachere Flugbahn= größere GEE, und man braucht beim flüchtig Schießen bei weitem nicht so weit vorzuhalten. Das dafür notwendige offensivere Treibladungspulver kommt mit seiner höheren Abbrandgeschwindigkeit den innenballistischen Eigenschaften des kürzeren Laufs entgegen.

Ich selbst habe mit meiner .270WSM mit einem 96gr Geschoss schon ansehliche Schalenwildstrecken bis hin zu stolzen Rothirschen gemacht.
Das TSX würde ich dem TTSX vorziehen, weil es aus meiner Erfahrung etwas schneller, also auch noch bei etwas niedrigeren Geschwindigkeiten anspricht. Da sie ja keine “Long Range” Büchse haben, können sie den vermeintlichen Vorteil der ballistischen Spitze des TTSX getrost vernachlässigen. In der Praxis ist der Unterschied der Geschossflugbahnen geringfügig, eher theoretischer Natur. Meine halbautomatische .308 befeuere ich ausschließlich mit leichten Geschossen, mit guten Praxiserfahrungen.
 Es freut mich, dass sie die Büchse “für den Rest ihres Lebens” führen wollen. Ich wünsche ihnen ein langes, gesundes Leben und viel Waidmannsheil. Ich fürchte jedoch, egal wie alt wir beide werden, dass uns die Büchse überleben wird 😉

Sollten sie noch Fragen haben stehe ich gerne zur Verfügung.

Allzeit gut Schuß und Waidmannsheil,

Manfred Schmitt